Jetzt geht meine Zeit in Griechenland doch tatsächlich schon langsam zu Ende, ich kann es kaum glauben und noch weniger fassen: in weniger als einer Woche bin ich wieder in Regensburg. Mir graut es so vor der Kälte in Deutschland, vor eisigen Nächten und vereisten Straßen nachdem ich hier gerade so etwas wie Frühling erlebe.
Aber vielleicht erzähle ich erstmal was so in den letzten Tagen bei mir los war.
Am Strand von Monemvasia habe ich es nicht lange ausgehalten. Trotz Wintermonat war mir die Anzahl der deutschen Camping Rentner dort zu groß und nachdem dann auch noch ein Not-Arbeits-Einsatz rein kam, habe ich mir einen einsamen Platz außerhalb des Ortes gesucht. Dort habe ich den Sonntag hauptsächlich am Rechner verbracht. Eigentlich wollte ich am Nachmittag nochmal auf die Insel rüber, das hatte sich dann wohl erledigt. Doch die vielen Arbeits-Stunden und der kühle Abend hatten zur Folge, dass am nächsten Morgen meine Batterie gefährlich leer war, so dass ich mich wieder auf die Strasse begeben musste.
Erstmal ging es zurück Richtung Nafplion, dieses Mal wählte ich jedoch eine Strecke, die nicht ganz so hohe Berge überquert und die besser zu befahren ist. Ganz besonders beeindruckend fand ich Sparta. Die Stadt selber ist zwar eine normale mittelgroße griechische Stadt mit dem normalen Gewusel, ihre Lage ist aber sehr spektakulär, vor allem jetzt im Winter, wenn die hohen Berge rundum mit Schnee bedeckt sind. Sehr sehr eindrucksvoll. Ich versuche mir dann immer vorzustellen, wie es wohl vor zwei oder drei Tausend Jahren hier in Sparta war und verstehe sehr wohl, warum die Menschen sich auch damals schon hier angesiedelt haben. Das Gebirge bietet einen natürlichen Schutz und die Ebene war sicherlich schon immer eine gute Anbaufläche. Leider konnte ich aus mehreren Gründen nicht bleiben, aber ich werde irgendwann mal einen längeren Aufenthalt einplanen.
Kurz vor Nafplion suchte ich mir dann wieder einen schönen großen Strand, wo ich über Nacht bleiben wollte. Und wie ist der Zufall so wollte, war dort ein Münchner und ein Schweizer Wohnmobil, mit deren Besitzer ich schnell ins Gespräch kam. Ganze 3 Tage blieb ich dann dort am Strand mit netten Menschen, neuen Freunden, vielen Stunden bei Kaffee und Zipouro in der gemütlichen Monschterburg, Hunden, Strandspaziergängen aber auch mit viel Arbeit, nächtlichen Regengüssen und heftigen Windböen. Es waren sehr schöne kurzweilige Tage und nur einer mal wieder fast leeren Batterie geschuldet (die ja leider schon lange nicht mehr ganz voll gewesen war) musste ich mich nach ein paar Tagen wieder auf den Weg machen.
[Not a valid template]Weit kam ich nicht, denn in Nafplion auf dem Supermarkt Parkplatz schenkte mir der Himmel die Lösung für mein Strom-Problem in Form einer netten, ebenfalls allein Reisenden deutschen Frau, die mir einen kleinen Campingplatz empfahl, auf dem ich für 5€ pro Tag (offiziell zur Zeit geschlossen ?) inkl Strom und WLAN stehen kann. Tja, und da stehe ich noch immer ? Tagsüber genieße ich das Meer, den Strand, die warme Frühlingssonne und abends beziehungsweise nachts wird gearbeitet. Sogar meinen ersten GeoCache habe ich hier gemacht 😉 Ich habe neue Freunde gefunden und fühle mich gerade so pudelwohl hier, dass ich noch ewig so weiter machen könnte. Wenn da nicht der Blick auf den Kalender wäre ?.
Gestern habe ich also meine Rückkehr nach Italien gebucht, morgen muss ich diesen zauberhaften kleinen Ort hier verlassen und in Richtung Patras fahren, wo mich am Dienstag Abend eine Minoan Fähre nach Venedig bringt. Fünf Wochen war ich dann hier unterwegs, fünf Wochen mal alleine und mal in Gesellschaft neuer Freunde, es war eine so herrliche Zeit, ich habe viel gelernt und viel erfahren, habe Sicherheit gewonnen sowohl was das Leben aber noch mehr was das Arbeiten als Nomade angeht. Und ich habe die Gewissheit gewonnen: es funktioniert!
Witziger weise mache ich mir jetzt Gedanken, wie es in Deutschland sein wird. Gerade das schlechte Internet dort macht mir gerade echt Sorgen, nachdem ich ja in dieser Beziehung hier im Süden sehr verwöhnt wurde. Aber ist es nicht traurig, dass gerade Deutschland als ein so hochtechnologisches Land es nicht auf die Reihe bekommt ein vernünftiges flächendeckendes Netz zur Verfügung zu stellen? Aber über die Probleme von übermorgen kümmere ich mich dann, wenn es soweit ist, jetzt genieße ich erst mal die warme Sonne und meine letzten Tage in Griechenland.
Hoi Dani, schön von dir zu lesen und dass du es noch so schön hast. Wir wünschen dir eine gute Heimreise und vielleicht bis bald mal wieder.
Schön dich kennen gelernt zu haben!
Liebi Grüessli d‘ monschterburger?