Den Strand in der Bucht nahe Nafplio und die Stadt mit ihrem kleinen Hafen hatten wir noch von Mitte Dezember in guter Erinnerung, als wir hier schon mal ein paar Tage waren.
Ruhige Tage zwar diesmal – aber doch viel zu entdecken!
Das praktischste war ein toller Wochenmarkt mit frischem Obst und Gemüse aus der Region.
Das eindrucksvollste die riesige Festungsanlage auf dem Berg – über 999 Stufen von der Altstadt aus zu erreichen.
Das interessanteste die abwechslungsreiche, an den Berg gebaute Altstadt mit ihren versteckten Gassen und Treppen.
Aber auch der Rest der Stadt bot viele Facetten… doch dazu später.
Nach Ankunft am Strand Paralia Karathonas suchten wir unseren alten Stellplatz direkt am Sandstrand auf. Die Tavernen hatten immer noch alle geschlossen, nur hin und wieder ein paar Jogger oder Ausflügler bekamen wir zu Gesicht. Oder mal einen Gassigeher, mit dessen Hunden Kira mal eine Runde Strand-Balgen spielte.
Und Abends einige Male Discobeschallung der örtlichen Jugend mit ihren getunten Fahrzeugen… Die wenigen anderen Wohnmobilfahrer verteilten sich über den weiten Strand und die angrenzenden Wiesen.
Von den die Bucht umsäumenden Bergwegen hatte man einen tollen Ausblick auf den weiten Strand mit den kleinen Tavernen und das türkisblaue Wasser des Argolischen Golf.
Schon beim ersten Besuch Nafplions im Dezember war die große Festung Palamidi über der Stadt nicht zu übersehen, allein die Zeit zum Besuch fehlte. Aber jetzt war der Tag gekommen! Vom Strand die Bergstraße hinauf und dann noch den langen Bergrücken mit Ausblick auf die Stadt – dann erschien bald die imposante Festungsmauer.
Trotz der Wintersaison befanden sich etliche Besucher innerhalb der Mauern, war halt auch schönes sonniges Wetter.
Die Palamidi-Festung wurde 1714 von den Venezianern fertiggestellt. Nach dem Durchschreiten des Eingangstores überraschte ein sehr weitläufiges Gelände und eine fast vollständig erhaltene oder rekonstruierte Festungsmauer. Eindrucksvolle erhaltene Gebäude, Türme und Kasematten, an jeder Ecke eine neue Überraschung und tolle Ausblicke auf die Karathonas-Bucht, die Stadt mit den V-förmig angelegten Hauptstraßen, und den Hafen mit der auf der „Henkersinsel“ liegenden Festung Bourtzi. Leider schloss die Anlage, wie im Winter üblich schon um 15:30 Uhr, sodass der Burghof mit den umfassenden Gebäuden im Eiltempo durchschritten werden musste.
Dann gings die 999 steinernen Stufen über 200 Meter hinab in die Stadt – immer mit atemberaubenden Ausblicken auf die Altstadt und das Meer.
Die Reste der dritten Festung Nafplions, der Festung Akronauplia, sowie der Altstadt war Ziel eines weiteren Besichtigungstages.
Direkt unterhalb der Festungsanlage konnte man die Stadtmauer mit dem Stadttor entdecken, und tolle Ausblicke auf die Dächer der Altstadt! Wenn man durch die engen Gassen der an den Burgberg gebauten Stadt schlendert, entdeckt man an jeder Ecke ein neues spannenderes Gässchen, enge steile Treppen, verwinkelt und eng übereinander gebaute Häuser und winzig kleine Hotels. und Tavernen, die über die Hausdächer gebaut wurden… und viele Stadtkatzen – welch ein Traum!
Fast schon Pflicht in Griechenland: Der Bahnhofspark – das ehemalige mitten in der Stadt stehende schön restaurierte Bahnhofsgebäude, umgeben von Grün und einer alten Lokomotive nebst Waggon. Ein alter verrosteter Ladekran und die Laderampe am ehemaligen Gleis zum Hafen zeugten von einst regem Güterumschlag.
Im Zuge des fortschreitenden Individualverkehrs wurde dieser alte Bahnhof mit dem spannenden, mitten durch die Hauptstraße führenden Zufahrtsgleis stillgelegt, und ein neuer Bahnhof am Stadtrand nahe des Hafens gebaut. Leider wird dieser auch seit nunmehr 10 Jahren nicht mehr benutzt…
Auf dem Weg zurück zur Dino-Bucht wurden noch zwei Lost Places besucht: Zum einen ein ehemaliges Hotel, mit wundervollem Ausblick zur Festung und über die Stadt. Die Zimmer und Gasträume müssen vor 10 Jahren grandios gewesen sein! Zum zweiten eine wundervoll direkt am Ufer gelegene Taverne… so schade, diese sicher einmal gern besuchten Orte derart verlassen und teils zerstört zu sehen…
Ein dritter Stadtbesuch führte zunächst zur an einen Berghang gebauten Kirche Chiesa Evangelista mit einem schönen Stadtblick. Daneben eine angelegte Gruft , ausgeschmückt mit hunderten von Heiligen- und Gedenk-Bildern.
Ganz versteckt in einem kleinen Hain, am Fuße eines felsigen Hügels findet man überraschenderweise einen bayerischen Löwen… mitten in Griechenland! Otto von Bayern mit seinen Truppen residierte ab 1833 in Nafplion, und der „Bildauer“ 😉 Christian Siegel setzte ihm 1840 dieses Denkmal.
Einige ruhige und sonnige Tage in der Bucht inklusive des täglichen Besuches der Ziegenherde gingen rasch vorbei.
Was dann die nächsten Tage und Wochen passierte, damit hat keiner gerechnet. Und hat natürlich erstmal alle unsere Pläne über den Haufen geworfen…
Macht es gut und bleibt Gesund!!