Kalamata – Kalamitsi – Kardamili…

Kalamata – Kalamitsi – Kardamili…

Drei Orte, die irgendwie für unsere Ohren fast gleich klingen, aber nicht unterschiedlicher sein können. Nun gut – alle drei liegen am südlichen Peleponnes, und alle drei liegen direkt am Meer.

Aber Kalamata ist groß. Und quirlig. Und laut. Eine lebendige griechische Einkaufsstadt. Hat Markthallen mit festen Händlern, um die herum sich Samstags der Wochenmarkt drängt.

Wir nahmen das Angebot gerne an, gibt es auf diesen Märkten doch immer günstiges frisches Obst, Gemüse und Fisch aus der Region. Für 20 € war dann auch der gesunde Einkauf für die kommenden 5 Tage getätigt. Und ein bisschen Knochen und Schwarte für Kira gabs kostenlos… Wie es überhaupt für uns ungewöhnlich erscheint, dass ganze Schlachttiere so ganz öffentlich zerlegt werden, und man sich die gewünschten Stücke direkt aussuchen kann. Daneben gab es vor Ort frisch gerösteten Kaffe! Und die riesige Auswahl an Fischarten, Kalamari und Tintenfischen war ein Traum für jeden Fisch-Liebhaber!

Aber auch für Andersgläubige hat Kalamata einiges zu bieten. Über den Markthallen und der Stadt, auf dem Burgberg, findet man die Mauerreste einer byzantinischen Burganlage. Nichts Aufregendes, aber ganz nett – und mit einer kuscheligen Burgkatze…

Dann natürlich die Stadt selbst – unterhalb der Burg ein bisschen Altstadt, aber auch in der neueren Stadtfläche immer wieder hübsche, sehenswerte Ecken und Überraschungen. Zum Beispiel einen für uns ungewöhnlichen Faschingsmarkt . Oder einen Militärjet im Hinterhof… Und zwischendrin immer wieder mal Ruinen ehemals schöner, aber zerstörter Wohnhäuser – die Zeugen des großen Erdbebens von1986.

Eisebahntechnisch ist Kalamata auch heute noch spannend: Auch wenn hier, genauso wie in ganz Griechenland, der letzte Meterspur-Zug bereits Ende Dezember 2010 gefahren ist, findet man auch heute noch deutliche Spuren ehemals regen Bahnverkehrs.

Nahe des Hafens wurde im Zuge des Wiederaufbau der Stadt nach dem großen Erdbeben vom September1986 das Gelände des alten Stadtbahnhofs in einen sehenswerten Museums-Stadtpark mit vielen historischen Zügen und Lokomotiven umgewandelt. Das alte Bahnhofsgebäude ist heute eine Gaststätte. Aber auch im bis 2010 betriebenen, westlich des Stadtzentrums gelegenen Bahnhof findet man alte Güterwagen… teilweise meint man, dass erst vor ein paar Wochen der letzte Beamte die Bahngebäude verlassen hat.

Über eine abwechslungsreiche Küsten- und Gebirgsstraße erreichten wir 2 Tage später einen abgeschiedenen Kiesstrand bei Kalamitsi. Ringsherum tolle Sommer-Villen, die jetzt im Januar viel Ruhe ausstrahlen. Wilde Felsbrocken im und am Wasser laden zum Klettern ein. Kira hat diese Möglichkeit ausgiebig genutzt, genauso wie die vielen Bäume und Büsche zum Abschnüffeln.

Der nächstgrößere Ort, 2 km entfernt, ist Kardamili. Wunderschöne Bruchsteinhäuser prägen das Ortsbild. Etliche Touristenläden, von denen die meisten jetzt Winterpause haben, sind selbst von außen sehenswert und machen Lust auf einen Besuch in der Saison. Vom Dorf hat man einen tollen Blick auf die Bucht mit dem kleinen Hafen und dem kristallklaren, türkisfarbenen, seichten Wasser.

Ein kurzer Fußweg bergauf und man erreicht eine alte Befestigungsanlage. Bruchsteinmauer, viele Mauerreste, eine schöne alte Steinkirche mit gemauertem Turmdach und ein schön restaurierter Bruchstein-Turm, der „Mourtzinos-Tower“, zeugen von einstiger Bedeutung.

Am nächsten Tag machten wir uns über eine spannende und reizvolle Gebirgsstraße auf zu unserem nächsten Ziel Monemvasia…